30
Nov
2005

jetzt aber...

ich habe wohl etwas nachholbedarf, was das schreiben von beiträgen angeht und ehrlich gesagt blicke ich durch dieses system auch noch nicht wirklich durch. (vielleicht ist es wirklich entspannter, ein huhn zu sein.....) ich versuch's einfach mal - mit einem beitrag!

was ist lehren? was ist lernen? es ist so viel mehr als nur möglichst viel wissen zu vermitteln und möglichst viel wissen aufzunehmen. ich denke, nur in enger verbindung beider formen, können wir uns dem ziel nähern, jungen menschen dinge zu zeigen, ihr interesse zu wecken und sie ein stück weit auf ihrem lebensweg zu begleiten. in meiner schulzeit habe ich ich diese verbíndung, also bildung als ein gemeinsamer prozess, nur selten erlebt. oft hatte man das gefühl, lehrer und schüler wären gegeneinander und jede seite konnte nur wenig verständnis und entgegenkommen der anderen seite gegenüber aufbringen. und genau hier liegt meiner ansicht nach ein wesentlicher grund dafür, dass vielen schülern motivation, interesse und freude am lernen fehlt und ihnen somit auch schule wenig spaß macht. eine schuljahr habe ich in england verbracht und dort erstmals erlebt, dass es auch anders geht. ich hatte auch vorher schon eine gesunde, also positive, einstellung zu schule, aber dort habe ich gemerkt, wie viel positiver die schul- und lernerfahrung sein kann, wenn lehrer und schüler miteinander arbeiten. hier waren alle lehrer sehr darum bemüht, die schüler in ihrer entwicklung zu unterstützen, möglichkeiten und angebote zu schaffen, um zum erfolg der schüler beizutragen. und gleichzeitig waren auch die schüler viel motivierter und fühlten sich in ihrer lernumgebung wohl. und ich verstand, dass es nicht darum geht, dem lehrer zu beweisen, was ich kann, sondern nur darum, mein wissen, mein leben zu bereichern. wir waren nicht nur schüler, wir wurden als menschen ernst genommen, mit all unseren interessen, wünschen und problemen. später habe ich das in deutschland sehr vermisst. es ist einfach so schade, dass schule oft nur mit "lehren" und "lernen" verbunden wird. dabei könnte so viel mehr darin stecken! ich sehe meine aufgabe als lehrerin später so: helfen zu lernen, helfen, sich selbst zu helfen, zeigen, unterstützen. und den schülern deutlich machen, dass es mir um sie geht und sie für sich lernen, nicht für mich.

zurück zum seminar:
etwas erschrocken hat mich, wie schnell man als lehrender blockaden bei den kindern auslösen kann, indem man für einen moment nicht "richtig" handelt. ich hatte vorher nie so darüber nachgedacht. behutsam zeigen und unterstützen - das macht unsere aufgabe nicht leichter. sicherlich sollte man sich dieser gefahr bewusst sein, doch denke ich, ist es kaum möglich ihnen völlig zu entkommen. schüler als individuum zu betrachten, ihre fähigkeiten zu fordern und schwächen zu fördern, ist meiner meinung nach ein guter grundsatz, um kindgerechten unterricht leisten zu können.
und dann die sache mit der definition. ich werde mich mal bei meinem kleinen bruder (11 jahre) erkundigen, ob er etwas mit diesem wort anfangen kann. in der schule ist es ihm sicher schon begegnet. eine antwort darauf gibt's im nächsten beitrag.

zum abschluß noch ein zitat von janusz korczak, ein polnischer arzt und pädagoge, der während des zweiten weltkriegs ein waisenhaus im warschauer ghetto betreute. er hat im zusammenleben mit den kindern viel über sie gelernt.
"in unserem denken sind die bilder verblichen und ausgefranst, die gefühle glanzlos und verstaubt. das kind denkt mit dem gefühl, nicht mit dem intellekt. deshalb ist es so schwer, sich mit kindern zu verständigen, und es gibt keine schwierigere kunst, als kinder anzusprechen."
ja, es ist wohl eine art von kunst, die kinder zu vertsehen. doch bringt man ihnen verständnis entgegen, ist man ihnen bereits sehr nahe gekommen.

viele grüße, johanna
brittasaggau - 1. Dez, 12:08

hallo johanna! :)
schön, dass du nun auch einen weblog hast! wenn du möchtest, zeig ich dir gerne, wie man farben und fotos auf seinen weblog stellt, denn dann macht das arbeiten viel mehr spaß!! :)
du kannst heut leider nicht zur generalprobe kommen, oder? ich werde versuchen dich und christine würdig zu vertreten! in einer woche haben wir die präsentation schon hinter uns!!! :)
ganz liebe grüße von britta

madlen - 5. Dez, 14:12

erste Anfänge

och man.....ich weiß schon wieso ich Computer suspekt finde. Ich Hatte gerade ein Kommentar auf deinen Beitrag verfasst und schwups verschwand er. Da würde ich diesen kleinen Computer am liebsten aus dem Fenster schmeißen :-(
Naja..ich versuche mich zu erimmern und noch einmal alles aufzuschreiben...
Also, mir gefiel dein Beitrag sehr und ich fand ihn auch sehr schö zu lesen.
Ich schließe mich deiner Meinung an, dass oft das Miteinander fehlt. Und wenn es dann doch einmal auftaucht, ist es sehr besonders. Und so darf es einfach nicht sein. Wenn ich über meine eigene Schulzeit nachdenke, werde ich manchmal ganz wütend. Ich finde es so wahnsinn, was für eine Macht Lehrer hatten. Eine freundin von mir wurde in der Schule von Lehrern so oft gedemütigt und ihr wurde das gefühl gegeben, dass sie eh nichts kann und keine Interessen hat. Fast hätten sie es geschafft, dasssie all dies wirklich geglaubt hätte. Heute weiß sie es aber besser, sie ist weder dumm noch interessiert.
Die besagten Lehrer haben einfach nur kein Interesse an ihr gehabt und nicht hinter die Fassade geschaut, nur weil sie ruhig und zurückhaltend war, wurde sie so unterdrückt.
Und das darf einfach nicht sein. Gerade die Schulzeit ist eine so wichtige Zeit für den Schüler, eine Zeit in der er sich selbst entdeckt und kennenlernt und dabei sollte der Lehrer dem Schüler keine Steine in den Weg legen , sondern ihn auf diesem Weg unterstützen.
Aber die Frage ist, wieso hast du in England Schule so positiv erlebt und in Deutschland will es einfach nicht glücken???
Liegt es wirklich am Schulsystem oder kann man schon bei Fehlern in der Lehrerausbildung an sich suchen?
Naja..nun wieder zu deinen Worten...
Oder besser gesagt zu den Worten von Janusz Korczak. Als ich das Zitat laß, dachte ich an einen Kunstkurs in einer Kunstwerkstatt in meiner Heimatstadt andem ich teilnahm. Das Thema war Henri Matisse et Papiers Decoupes ... wir sollten auch solche (wie soll ich es nennen?) Papierschneiderein anfertigen, in sehr sehr vereinfachter Form...eigentlich klingt es total einfach, was ich auch erst dachte, aber im Endeffekt stellte sich diese Aufgabe als ziemlich schwer heraus... wir sollten versuchen wie Kinder zu malen , mit ganz einfachen Formen und einfacher Perspektive. Ich muss sagen, ich verzweifelte beinahe an dieser Aufgabe.. Klingt seltsam...

"schüler als individuum zu betrachten, ihre fähigkeiten zu fordern und schwächen zu fördern, ist meiner meinung nach ein guter grundsatz, um kindgerechten unterricht leisten zu können."
Diesen Satz von Dir ist für mich einer der wichtigsten Sätze...

Ich kann gerade nicht mehr denken....
Aber ich frue mich auf weitere Beiträge :-)

Anne Bruns - 6. Dez, 08:58

Schüler und Lehrer sind auch Menschen

Hi Johanna!!!
Man ist das ein langer Beitrag gewesen...Ist ja cool, dass du in England so schöne Erfahrungen mit Schule gemacht hast.Warum kann das bei uns denn nicht so sein? Was ist anders gelaufen, dass Lehrer und Schüler so stark gegeneinander arbeiten. Ich bin eigentlich immer gerne zur Schule gegangen, hatte meistens keine Angst, aber trotzdem hat man von den meisten Lehrern geredet als wären sie Unmenschen. Was hat man davon. Oft schafft man sich auch selbst Blockaden und verschließt sich.
Ich denke es sollte Ziel eines jeden Lehrers sein, für den Schüler zu sein und ein gutes Miteinander zu fördern, aber was müssen wir dann alles anders machen, als unsere Lehrer. Haben sie es sich denn vielleicht nicht auch vorgenommen. Wie viel hängt denn dann auch vom Schüler ab?Oder resultiert dessen Verhalten immer aus den Erfahrungen in der frühen Kindheit. Ja, wahrscheinlich ist dieses Missverständnis zwischen Lehrer und Schüler etwas, das sich mit der Zeit aufbaut und von beiden ausgeht. Und was macht ,man jetzt???Weitermachen wie bisher, an wem kann man sich orientieren?Wer macht es besser?...Es gibt noch viel zu lernen...

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